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Online-Redaktion: liesmichnet.de


078 - FILM - Der Hypnotiseur

 



im Verleih: PROKINO Filmverleih



Von Dietmar Wolfgang Pritzlaff

Warum nur, können es die Schweden so gut? ES bedeutet hier Krimis, Thriller, Mordgeschichten erdenken und filmen. Der Besteller von Lars Kepler gehört dazu, wie einst Stieg Larssons Milleniums-Trilogie, an dem sich alle nachfolgenden Schwedenstorys messen lassen müssen.

Nach 20 Jahren Hollywood führt Lasse Hallström mal wieder Regie in seiner Heimat Schweden. Der Regisseur fiel schon 1977 auf mit seinem Film über die schwedische Popgruppe ABBA. Der Erfolgsregisseur hat in Hollywood Karriere gemacht mit Filmen wie: „Chocolat“, „Schiffsmeldungen“, „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ und zuletzt mit der wundervollen Komödie „Lachsfischen im Jemen“. Er und seine Filme heimsten schon einige Oscar-Nominierungen ein.

Lasse Hallströms Frau, Lena Olin ist gleichzeitig die Hauptdarstellerin in seinem neuen Film DER HYPNOTISEUR. Sie stellt eindringlich und mitreißend, die verletzte Ehefrau und leidende Mutter dar. Sie spielte u.a. auch in den Filmen „Fanny und Alexander“ von Ingmar Bergman,  „Die neun Pforten“ von Roman Polanski und „Chocolat“ von ihrem jetzigen Ehemann Lasse Hallström.

Auch der Hauptdarsteller Mikael Persbrandt ist kein Unbekannter. Er war der Kommissar Beck in den gleichnamigen Kriminalfilmen und spielte in dem Film „In einer besseren Welt“ von Susanne Bier. Dieser Film erhielt den Oscar und den Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film 2011 und war auch bei den Europäischen Filmpreisen erfolgreich.

Die Produzenten des Films DER HYPNOTISEUR verbuchten schon Erfolge mit den Werken „Wie im Himmel“ und „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“.

Bei diesen hochrangigen Namen muss der Film DER HYPNOTISEUR ein Erfolg werden, kann man denken. Aber ist der Zuschauer wieder bereit für einen weiteren düster-makabren-Thriller aus Schweden? Nach „Kurt Wallander“ von Henning Mankell, den „Kommissar Beck“-Filmen und der Stieg-Larsson-Milleniums-Trilogie darf man gespannt sein, ob es einen weiteren Schweden-Erfolg geben wird.

 

Gut gespielt und gefilmt ist das Werk DER HYPNOTISEUR auf jeden Fall. Auch die düstere Stimmung, das trübe Licht im eiskalten verschneiten Stockholm ist stimmig. Wer den Roman von Lars Kepler kennt, weiß wie verschachtelt die Geschichte erzählt ist. Der Film ist deutlich „entschachtelt worden“ und klarer strukturiert.

Allerdings gibt es eben auch Schwächen. Glaubt man, dass ein Koma-Patient unter Hypnose tatsächlich etwas preisgeben kann? Das ein junger Mann nach einer Hypnose schier durchdreht und ein Krankenhaus auf den Kopf stellt, obwohl er schwere Verletzungen hatte? Es gibt noch einige Rätsel und doch bleibt der Film spannend.

Ob es den Zuschauern gefällt, dass die Beziehung der Hauptdarsteller, einem Tablettensüchtigen Ehemann und einer durch Ehebruch enttäuschten Ehefrau, ausgewalzt und zum dritten Thema neben Mord und Entführung in dem Film verarbeitet wrid, darf angezweifelt werden. Quälend-realistisch und überzeugend-gut dargestellt ist das Ganze trotzdem fesselnd.

Um was geht es sonst in dem Film, was ist der Inhalt?
Das ist schwer zu beschreiben, wenn man nicht zu viel von den überraschenden Wendungen erzählen will. Beschreibe ich also hier nur das Verhältnis der zerrüttenden Ehe oder gehe ich doch weiter und berichte von...

Nein, ich denke, ich nehme der Geschichte und dem Film zu viel. Hier soll nur die Inhaltsangabe des Verleihers erwähnt sein und die ist knapp genug gehalten.

Inhalt-Zitat: „Schnee ziert die Dächer von Stockholm – Weihnachten steht vor der Tür. Ein plötzlicher Anruf reißt Erik Maria Bark (Mikael Persbrandt) schlagartig aus dem Schlaf. Kriminalkommissar Joona Linna (Tobias Zilliacus) bittet ihn, einen Jungen unter Hypnose zu verhören, dessen Familie kurz zuvor brutal ermordet aufgefunden wurde. Widerwillig lässt sich Bark auf die Sache ein. Was er dabei erfährt, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren...

Richtige liebhab-Charaktere sind schwer auszumachen in dem Film DER HYPNOTISEUR. Allen voran aber ist es wohl am ehesten die Rolle des Joona Linna, (gespielt von Tobias Zilliacus), der den eifrigen Kommissar dynamisch sympathisch und immerzu rastlos gibt. Das soll hier schon reichen. Es ist eine spannende Geschichte und ein guter Film, der den Zuschauer an manchen Stellen in den Kinosessel pressen kann. Der spannende Showdown in Kälte, Eis und Schnee ist schon das Eintrittsgeld wert.

Also von mir eine Empfehlung, aber Daumen nicht ganz hoch, für den Film DER HYPNOTISEUR. Wenn Sie Krimifan sind, dann können Sie sich trotzdem auf diesen Film freuen. Besser als andere amerikanische Schnellschüsse ist dieser Streifen auf jeden Fall.

DER HYPNOTISEUR
Schweden, 2012, Länge: 122 min. / Cinemascope
Mit Mikael Persbrandt, Tobias Zilliacus, Lena Olin u.v.m
Regie: Lasse Hallström

Verleih: Prokino Filmverleih

Regisseur

Lasse Hallström

 

Erik Maria Bark

Mikael Persbrandt

Joona Linna

Tobias Zilliacus

Simone Bark

Lena Olin

Daniella

Helena af Sandeberg

Josef

Jonatan Bökman

Benjamin

Oscar Pettersson

Magdalena

Eva Melander

Lydia

Anna Azcarate

Erland

Johan Hallström

Shulman

Jan Waldekranz

Stensund

Göran Thorell

Evelyn

Emma Mehonic

Petter

Tomas Magnusson

Aida

Nadja Josephson


Produktion

Produzent

Börje Hansson

Produzent

Peter Possne

Produzentin

Bertil Ohlsson


Drehbuch

Basierend auf

Lars Kepler

Chef-Kameramann

Mattias Montero

Casting-Director

Imor Hermann

künstlerischer Leiter

Lasse Westfelt

Maskenbildnerin

Jenny Fred

Produktion

Sonet Film AB

Verleih (Kinostart)

Prokino Filmverleih

Produktion

Svensk Filmindustri (S.F.)

 

 

 

 


eingestellt am: 20.12.2012