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154 - TANZ - Wiesenland - Pina Bausch

Wiesenland - Ein Stück von Pina Bausch from Tanztheater Wuppertal on Vimeo.

 

 

„Erst Wiesenwand – dann Wiesenland“

WIESENLAND – Ein Stück von Pina Bausch entstand in Zusammenarbeit mit der Stadt Budapest, dem Goethe-Institut Budapest und dem Théâtre de la Ville Paris.
Nach einem zweiwöchigen Aufenthalt des Tanztheaters Wuppertal in Ungarn, wurde aus Begegnungen, Beobachtungen, Erlebnissen und den schon legendären Fragen der Choreografin Pina Bausch, das hier in Wuppertal mal wieder gezeigte Stück.

Von Dietmar Wolfgang Pritzlaff

Die Uraufführung des Stücks stand am 05. Mai 2000 noch im alten Schauspielhaus Wuppertal auf dem Programm. Jetzt kam das Werk als zweite Wiederaufnahme nach 2012 im Opernhaus Wuppertal auf die Bühne.

Das Stück WIESENLAND präsentiert sich voller Fröhlichkeit, Leichtigkeit und einer Prise Melancholie. Ein feiner Naturduft zieht durch das Opernhaus. Im ersten Teil des Tanzabends wird vor einer hohen Wand getanzt, die bepflanzt ist mit Farnen, Moosen und Gräsern. Aus der grünen Wand rieseln unaufhörlich kleine Wasserrinnsale. Es plätschert und gluckst. Peter Pabst schuf wieder mal das "lebende" Bühnenbild.
Das frische leuchtende Grün und das Wasserrinnen schaffen ein klare, frische Atmosphäre im Theater, so meint man nach einiger Zeit des Beobachtens.
Sinnbildlich für die grüne Puszta, die weitläufigen Ebenen und Steppen Ungarns, die dicht über dem Grundwasserspiegel grünen und gedeihen.

 



Foto: "Wiesenland" © Detlef Erler

 

Überhaupt wird viel mit Wasser geplanscht, überschüttet und gespielt.
Auch das Zigarettenrauchen kommt in dem Stück sehr oft vor. Wollte Pina Bausch ihrer Zigarettensucht ein Denkmal setzen? Es wird durch einen Wasserstrahl Rauch gepustet und in die Haarpracht der Damen.

Im zweiten Teil des Tanzabends wird von Bühnenarbeitern die grüße Wand an Seilen auf die Bühne gelegt. Später tanzen die Damen und Herren über diese „Wiesenlandschaft“.

Die Damen tragen bunte weite Abendkleider, die Herren machen in Anzügen eine gute Figur. Marion Cito zeichnet wieder für die Kostüme verantwortlich.

Man kann die Tänzer*innen bei ihren Tänzen durch das „Wiesenland“ kennenlernen und folgen. Es werden viele Solotänze geboten und nur einen Gruppentanz.

Das ist mal heiter ausgelassen, mal sehnsuchtsvoll. Mal urkomisch und mal bitter ernst. Mal verträumt, mal melancholisch. Aber immer bleibt der Grad der Leichtigkeit bestehen.

Der erste Teil sprüht geradezu vor Lebenslust. Der zweite Teil ist etwas „in sich gekehrter“, melancholischer.

Nach den Geschlechterkämpfen der älteren Stücke spielen die Damen und Herren hier miteinander. Die Tänzer*innen wirken gehetzt, voller Drang das Leben auszukosten. Berührungen bleiben meist oberflächlich und bleiben nicht lange bestehen. Tiefergehende Anbahnungen sind selten. Da werden Alltagssituationen gespielt, Enttäuschungen eingesteckt und weitergemacht. Es bleibt die Suche nach Zärtlichkeit, Liebe und Verständnis. Der Drang einfach weiterzumachen ist stärker, als sich dem Frust hinzugeben.
Die Überraschungen im Leben werden spontan angenommen. Sie sind kaum planbar.

Pina Bausch und ihr Ensemble wurden vom Goethe-Institut Budapest nach Ungarn eingeladen. Aber ein Ungarn-Stück ist nicht sofort erkennbar. Es soll nicht Ungarn plakativ abgebildet werden, sondern es sind eher die kleinen Alltagsgeschichten der Menschen, die hier in das Bühnengeschehen Einzug hielten.

Das Ensemble tanzte mit ungarischen Roma. Hier soll ein „Zigeunermädchen“ zu Pina Bausch gesagt haben: „Tanze, tanze, sonst sind wir verloren“. Dieser Ausruf stand dann auch Pate für den Film PINA 3D von Wim Wenders über Pina Bauschs Werk.

Am ehesten hört man Ungarn heraus: Ein paar Balkanweisen klingen aus den Lautsprechern.

Ansonsten gibt es die unterschiedlichsten Musikstücke von:
Unterhaltungsmusik mit Vera Bila, Romano Drom, Ghymes, Taraf de Haidouks, Fanfare Ciocärlia, Peace Orchestra, Elektrotwist, Bohren & the Club of Gore, Bugge Wesseltoft, Sidsel Endresen, Hermenia, Caetano Veloso, Jose Afonso, Rene Lacaille, Lili Boniche, Rex Stewart, Mel Torme und Götz Alsmann

In 2000 lies Pina Bausch für das Programmheft nur 2 Bilder zu. Das Programmheft zur ersten Wiederaufnahme in 2012, also nach Pina Bauschs Tod, zeigt viele Bilder aus dem Stück. Das neue Heft zur zweiten Wiederaufnahme ist ein richtiges Buch geworden mit vielen Fotos aus dem Stück und von der Budapest-Reise, mit Texten über das Stück, zur Stückentwicklung und zu Pina Bauschs Person. Pina Bausch hätte sich wohl niemals auf so ein umfangreiches Programm eingelassen.

Leider gibt es nur ein verschwommenes Frauenbein auf einem Plakat zum Stück. Es wäre schön, wenn es noch ein Plakat mit grüner Wand geben würde.

Bei der Uraufführung in 2000 waren 19 Tänzer*innen in das Bühnengeschehen einbezogen. In 2019 sind es 22. Zwei davon als Zweitbesetzung. Von den 22 sind 10 Neue, die in 2000 noch nicht dem Ensemble angehörten.

Das Werk reiht sich in die Liste der dekorativsten und fröhlichsten Stücke von Pina Bausch ein. Als da wären zum Beispiel: VOLLMOND, NELKEN und AQUA.

Leider wird das Stück viel zu selten gespielt. Es erfährt in 2019 zwar seine zweite Wiederaufnahme nach dem Jahr 2012, aber es war auch selten auf Tournee. Das Stück wurde nur in London, Paris, Tokyo und Budapest aufgeführt.

Wer dem grauen, trüben November entfliehen möchte, ist in dem Stück WIESENLAND genau richtig. Man wird beschwingt fröhlich das Opernhaus wieder verlassen und einige Bilder werden sich ins Gedächtnis einprägen: Die grüne lebende Wand und die Damen in bunten Abendkleidern, die sich, mit ausgebreiteten Kleidern, wie kleine Schiffe auf Wellen hin- und herwiegen.

 

1.Teil:
Grüne bewachsene Wand steht im Hintergrund aufrecht / die Bühne ist sonst bis auf die Brandschutzmauern leer / Licht im Zuschauerraum aus, Licht auf der Bühne an = nur die begrünte Wand ist erleuchtet / an 7 Stellen tropft Wasser aus der Wand über die Gewächse /

Eine Frau steigt in eine Zinkwanne, ein Mann schüttet Wasser aus einem Eimer über sie aus, Frau entsteigt der Wanne mit nassem Kleid, sie nimmt ein Tablett und will es einem Zuschauer reichen / eine Frau steigt eine Leiter bis zu den letzten Stufen hinauf/ Damen in Abendroben wischen den Bühnenboden / Frau mit Kissen legt sich / 2 Männer halten eine Frau in der Luft / Julie Shanahan kämmt sich die Haare / 2 Frauen werden liegend, rauchend und Sekt trinkend in einem Regal von einem Mann über die Bühne gezogen / ein Mann macht krabbelnde Handbewegungen in der Luft, eine Frau geht auf allen vieren unter die Hände und lässt sich ihre Haare kraulen / ein Mann und eine Frau kämpfen, ein dritter Mann fotografiert Schnappschüsse von dem Kampf, 2 Männer versuchen die Frau aus dem Kampf wegzuziehen, die Frau wird vor ein Mikro gestellt, der Mann fordert die Frau auf „Guten Abend“ ins Mikro zu sagen, sie weigert sich und kämpft wieder mit dem Mann, schließlich sagt sie „Guten Abend“ aber kämpft immer noch weiter / eine Frau zieht eine schwere Kiste, ein Mann kommt und hält der Frau ihre Hand und weist ihr den Weg hinter die Bühne, er lässt aber der Frau weiterhin die schwere Kiste ziehen / 1 Mann wird von 2 anderen Männern auf einem Teppich wie ein Fakir über die Bühne gezogen, der Fakir kocht anschließen für die Teppichzieher eine Suppe / 2 Männer heben eine Frau in die Luft und lassen sie Schwimmbewegungen machen / 4 Männer stemmen eine Frau auf einem Stuhl an den Stuhlbeinen in die Luft, sie steht wie eine Skulptur auf dem Stuhl / ein Mann in rotem Anzug und eine elegante Frau gehen mit einem leeren Einkaufswagen über die Bühne / ein Mann wirft Kleider in die Luft, eine Frau will sie fangen / ein Mann spielt mit einer Frau „Hoppe, hoppe, Reiter“ / ein Mann sitzt auf einem Hochstand, ein anderer Mann hängt eine Frau mit ihren Achseln an die Füße des Sitzenden, sie hängt und schaukelt in der Luft, dann wird sie wieder abgenommen / ein Mann sitzt an einem Tisch, er hält immer wieder das Tischtuch hoch, dabei klaut er hinter dem Tischtuch das Geschirr und das Besteck / einer Frau bindet ein Mann eine Wurst um die Taille / eine Frau trinkt Milch und lässt sie aus dem Mund laufen, ein Mann spielt in dem Milchstrahl und sagt: „So werden Pornos im japanischen Fernsehen gezeigt“ / ein Mann macht den Damen Walzerschritt vor, alle Frauen machen den Walzerschritt mit / der Mann liegt mitten auf der Bühne und schaut von unten und zählt: „1–2–3, 1–2–3“ / alle Männer lassen die Frauen an einem Arm auf den Rücken fallen und auf dem Boden drehen und wieder aufstehen / Reiner Behrs Solotanz / ein Mann lässt den Wasserstrahl aus einer Kunststoffflasche direkt in den Mund einer Tänzerin laufen, wie aus einem Wasserschlauch / Nayoung Kim tanzt in einem roten Kleid vor der grünen Wand ihr Solo / eine Frau breitet ihr Kleid aus und schaukelt wie ein Schiffchen auf See hin und her, ein Mann trägt die schaukelnden Schiffchen und stellt sie woanders wieder ab / Helena Pikon fragt ins Publikum: „Liebst Du auch jemand? Ja? Oh, schön.“ Sie geht in den Zuschauerraum und fragt weiter, dann sagt sie: „Ich will ein Engel sein, ich möchte ein guter Engel sein“ / Julie Shanahans Solotanz / 3 Männer und Juli = 2 Männer stemmen Julie hoch und dann fällt sie in die Arme des Dritten / ein Mann stapelt Stühle aufeinander, ein Mann und eine Frau in Abendkleid kriechen durch den ersten Stuhl und über den zweiten wieder zurück und das immer wieder, der 2 Mann stapelt immer höher / alle Männer legen sich schnell vor die Füße einer Frau, sie geht über die Männerrücken, die Männer stehen schnell auf, um wieder vorne als Schwelle zu dienen / ein Mann tanzt, eine Frau lässt Wasser aus der grünen Wand über sich laufen / Männer beginnen ihren Tanz mit auf-allen-vieren-laufen / wieder kommen ein Mann im roten Anzug und eine elegante Dame mit einem leeren Einkaufswagen über die Bühne / wieder sitzt ein Fakir auf einer Decke und wird von 2 Männern über die Bühne gezogen / wieder stemmen 2 Männer eine Frau in die Luft um sie Schwimmübungen machen zu lassen / eine Frau erzählt: „... und dann saß sie so – und hat gelächelt in der Wiese...“ = sie nimmt eine Sitzhaltung ein und lächelt / Julie Shanahan malt auf einer Tapete / alle Frauen messen die Körperteile der Herren ab und vergleichen die Maße mit ihren eigenen = Beine, Hände, Arme, Kopfumfang, Brustumfang, Nase etc. / Julie Shanahan und ein Mann spielen Unzufriedenheit / ein Mann tanzt sein Solo nach Balkan-Pop mit stampfender Trompete / Männer schleudern sich gegenseitig am Arm über den Boden zu Walzer-Balkan-Musik / ein Mann und alle Frauen im Walzerschritt / eine Frau lässt Wasser auf die Bühne laufen, dass sich zu einer Wasserlache bildet, dann will sie hineinspringen, aber ein Mann pfeift immer dann, wenn die Frau gerade den Entschluss gefasst hat, dem Wasser nahe zu kommen / eine Frau spricht nur mit Zeichen mit dem Publikum, ob die Zuschauer zusammen sind, Eheringe tragen und Kinder haben etc. / 3 Männer, links und rechts am Bühnenrand und ganz hinten auf der Bühne spielen mit einem 4ten Mann in der Mitte als Verbindungsmann Karten, der 4te Mann läuft zu den Spielenden und legt die Karten in die Mitte der Bühne / ein Mann nimmt einer Frau die Zigarette weg und hält sie hoch in der Luft fest, die Frau erklettert den Mann bis sie die Zigarette wieder hat / Badeszene = ein Mann zieht sich aus, steigt in eine Wanne und überschüttet sich selbst mit Wasser, dann steigt eine Frau nach ihm in die Wanne und wird von einer Gießkanne geduscht / der Mann legt sich auf ein Kissen auf den Boden, die Frau soll es auch tun, aber sie will nicht, später liegen beide auf dem Boden unter der Decke / alle Männer schütten Wasser aus Eimern in einen anderen, alle Frauen sitzen vor den Eimern und blasen Zigarettenrauch in den Wasserstrahl, bekommen aber immer wieder den vollen Strahl ins Gesicht / alle Frauen wischen den Bühnenboden, Bühnenarbeiter ziehen mit Seilwinden die grüne Wand nach vorne, um sie auf die Bühne zu einer Wiese zu legen / Frauen putzen dabei die Bühne, Nayoung Kim singt ein Lied dazu, eine Frau sagt: "Pause", aber die Zuschauer, wollen noch nicht gehen und schauen lieber zu, wie die Wand ingelegt wird / Licht im Zuschauerraum an, die Zuschauer gehen in die Pause

2.Teil:
die grüne Wand liegt jetzt als Spielwiese auf der Bühne, Licht auf der Wiese

Helena Pikon singt ganz leise ins Mikrofon: „Blue, blue, blue...“ – ein Lied, dann tanzt sie ganz zart und zerbrechlich / 2 Männer blasen Zigarettenrauch in die Haarpracht einer Tänzerin, sie bückt sich und es sieht aus als ob ihre Haare brennen, dann tanzt sie ihr Solo / eine Frau beugt sich weit vor beim Blumengießen, ein Mann hält sie dabei fest, dass sie nicht nach vorne fällt / ein Mann hält einer Frau sein T-Shirt hin, sie steigt darauf und er trägt sie in seinem T-Shirt von der Bühne / ein Mann putzt für eine Frau den Platz, sie will sich zu dem Mann setzen, der sich aber weiter weg setzt, wieder kommt die Frau auf ihn zu und der Mann putzt wieder / eine Frau schenkt einem Zuschauer Kussmünder mit dem Lippenstift in einem Briefumschlag, dann wird sie alles küssen, was sie anfasst: Stuhllehne, Küsschen ins Publikum, Küsschen auf ein Glas etc. / eine Frau zwischen allen Männern: Alle Männer wollen die Frau küssen (die Szene sieht fast so aus wie die BERÜHRUNGSSZENE in KONTAKTHOF / eine Frau bedient als echte „Tussie“ einen feinen Herrn am Tisch, ein anderer Mann kommt dazu und will die Frau beeindrucken, die lässt sich vom Bedienen ablenken und torkelt, wie angetrunken, mit dem Mann von der Bühne / Juli Stanzak lässt Heu auf die Wiese rieseln / ein Mann zieht sich Frauenstrümpfe über seine Arme, dann hält der Mann seine Hände an die Füße der Frau, die sich die Strümpfe über die Beine zieht / 2 Frauen pieken und streifen sich mit rotgefärbten Stöckchen, sie hinterlassen Spuren wie Blut, Striemen auf der Haut / ein Mann lässt Frauen wieder den Wasserstrahl aus einer Wasserflasche in den Mund laufen / Reiner Behr trommelt / ein Mann und eine Frau jagen sich über die Bühne, sie liegen am Bühnenrand und lassen sich in die erste Reihe von der Bühne fallen und knutschen weiter / 1 Mann schiebt Kohlköpfe in einer Schubkarre über die Bühne / eine Frau hängt einen Teddybären an eine Wäscheleine zum trocknen auf / eine weiße Holzfassade wird vor die schroffe Kante der Wiesenlandschaft aufgestellt / ein Mann baut einen Hühnerstall auf und lässt 3 lebende Hühner Futter fressen, dazu spielt ein Fußballspieler in Zeitlupe mit einem unförmigen Ballon, der an seinem Fuß befestigt ist, plötzlich hebt der Ballonfußball ab und verschwindet auf nimmer-wieder-sehen im Bühnenhimmel / alle Männer und Frauen besteigen die Wiese und schauen dem Ballon nach, dann tanzen alle engumschlungen / „wilder Hengst“-Tänzer tanzt sein wildes Solo / ein Mann wickelt Wolle von einem Pullover einer Dame zu einem Knäuel (früher Jan, sieht aus wie Bauchtanz) / Nayoung Kim die Tänzerin wird von einem Tänzer „getanzt“, er nimmt sie und macht mit ihr Tanzbewegungen / 2 Männer tanzen nebeneinander / Reiner Behrs 2ter Solotanz / ein Mann in weißem Anzug stellt 2 Sessel und einen Tisch mit weißen Tüchern auf, setzt sich und wartet, aber es kommt niemand, also stellt er alles wieder ganz ruhig weg / eine Frau wäscht in einem Eimer ein Laken und breitet es dann auf der Wiese aus, dann räumt sie alles wieder ab / ein Mann in weißem Anzug sieht sich einen silbernen Schlips und silberne Schuhe an und stellt einen silbernen Stuhl auf, ein anderer Mann stellst sich auf die Schultern und ruft ins Publikum: „Hallo, hallo“ / der Mann in weiß springt auf einen roten Sessel, ein anderer Mann trinkt Sekt aus einem Glas und stößt mit dem Kopf des Mannes in weiß an, der lässt den Kopf nach hinten hängen und muss wiederbelebt werden / ein Mann schlägt weit ausholend mit Topfdeckeln vor sich, eine Frau will die schlagende Barriere überwinden und wartet den richtigen Moment ab, in dem sie den Mann anspringt und er mit den Schlägen ihr nichts anhaben kann / alle Frauen und Männer stehen am Bühnenrand und nehmen mit Zeichensprache Kontakt zum Publikum auf / Helena Pikons Geschichte von der gefundenen Kuh: „Ein Dorf in Frankreich, alle hungern, dann wird eine Kuh gefunden und vor Freude springen alle Dorfbewohner in die Luft, dieser Tag wird immer noch gefeiert in dem alle Dorfbewohner in die Luft springen und eine Kuh essen / Helena Pikons 2te Geschichte vom Essen schmeißen: „Noch ein Dorf in Frankreich. Wegen der Pest traut sich keiner Essen dem Dorf zu bringen. So werfen sie das Essen einfach über die Stadtmauer. Das wird noch heute so gefeiert“, alle Frauen und Männer werfen dann verpackte Essenssachen ins Publikum: Toastbrote, Chips etc. / eine Festtafel wird aufgebaut, alle essen etwas, es gibt Suppe, ein Mann springt auf den Tisch und es werden Tischtuch-wegzieh-Spiele gespielt mit Frau, Mann, Frau auf Stuhl etc., Männer ziehen sich oben rum aus, eine Frau will vorbei, es wird der Tisch angehoben, so dass die Frau unten durchgehen kann / alle tanzen in einer Reihe aufgestellt RUMBA / ein Mann tanzt sein Solo / Mann ( früher Jan ) baut ein Gerippe eines Bootes auf der Wiese auf / 4 Männer vierteilen einen 5ten Mann, werfen ihn in die Luft und fangen ihn wieder auf / 2 Männer schleudern sich an den Armen über den Boden / alle Frauen blasen wieder Zigarettenrauch in die Wasserstrahlen, die die Männer aus Eimern gießen / langsam Licht aus / ENDE und Applaus

 

Infos zu den Pina Bausch-Stücken auf:
www.pina-bausch.de/

 

Infos/Fotos zu dem Stück WIESENLAND:
https://www.pina-bausch.de/de/stuecke/detail/wiesenland

 

 

Nächste Aufführungen des Pina-Bausch-Ensembles in Wuppertal:

Wiesenland

Ein Stück von Pina Bausch

In Koproduktion mit dem Goethe Institut Budapest und Théâtre de la Ville, Paris

Termine
Opernhaus Wuppertal
16.11.2019
17.11.2019
19.11.2019
20.11.2019
22.11.2019
23.11.2019
24.11.2019

VVK
20.09.2019

Inszenierung / Choreographie
Pina Bausch

Bühne
Peter Pabst

Kostüme
Marion Cito

Musikalische Mitarbeit
Matthias Burkert
Andreas Eisenschneider

Mitarbeit
Marion Cito
Irene Martinez-Rios
Jan Minarik (Jean Mindo)
Robert Sturm

Musik
Vera Bila, Mel Tormé, Rex Stewart, Lili Boniche, Rene Lacaille, Jose Afonso, Caetano Veloso, Hermenia, Sidsel Endresen, Bugge Wesseltoft, Bohren & the Club of Gore, Elektrotwist, Peace Orchestra, Fanfare Ciocärlia, Taraf de Haidouks, Ghymes, Romano Drom, Götz Alsmann

Dauer
2h 25min, eine Pause

Aktuelle Besetzung

Tänzer*innen
Ruth Amarante, Pau Aran Gimeno, Rainer Behr, Andrey Berezin, Michael Carter, Çağdaş Ermiş, Jonathan Fredrickson, Nayoung Kim, Daphnis Kokkinos, Douglas Letheren, Eddie Martinez, Blanca Noguerol Ramírez, Héléna Pikon, Jorge Puerta Armenta, Azusa Seyama, Julie Shanahan, Julie Anne Stanzak, Julian Stierle, Michael Strecker, Fernando Suels Mendoza, Aida Vainieri, Ophelia Young

Probendirektion
Franko Schmidt, Robert Sturm

Uraufführung
05. Mai 2000
Schauspielhaus Wuppertal

Besetzung der Uraufführung:
Ruth Amarante, Fernando Suels Mendoza, Michael Strecker, Julie Anne Stanzak, Julie Shanahan, Jorge Puerta Armenta, Fabien Prioville, Héléna Pikon, Jan Minarik (Jean Mindo), Pascal Merighi, Dominique Mercy, Eddie Martinez, Daphnis Kokkinos, Nayoung Kim, Barbara Kaufmann, Raphaëlle Delaunay, Stephan Brinkmann, Rainer Behr, Aida Vainieri

Gastspiele / Tourneen
2012 London
2009 Paris
2002 Tokyo
2001 Paris
2000 Budapest

 


eingestellt am: 17.11.2019